Prinz

Nein, der Inhaber des „Riad“ hat sein libanesisches Restaurant nicht versehentlich nach der saudi-arabischen Hauptstadt benannt. „Riad“ ist arabisch und heißt „Paradies“. Zwar sitzen wir hier auf blanken Holzstühlen, aber die Speisen sind wahrhaft himmlisch. Inhaber Hassan Khoder hat nicht nur einen feinen Gaumen, sondern auch ein gutes Auge. Wie Farbkompositionen wirken seine Mesaa, die auf zig kleinen Tellern serviert werden. Zartes Fleisch macht er mit rush-essays Walnuss-Feigen-Soße zu einem Gedicht, und die Dorade ist beinahe göttlich. Leider sind wir noch nie dazu gekommen, ein Dessert zu probieren, weil wir nicht umhin können, die komplette Vorspeisenplatte zu wählen. Da Völlerei eine Todsünde ist, trinken wir zum Abschluss einen guten Espresso, obwohl die Gäste am Nachbartisch wegen des leckeren Gebäcks vor Wonne fast quicken. sic

FAZIT: So gut und so günstig. – Höchstwertung!

Hamburger Abendblatt / Live 08/2002

Die beiden naseweisen Herren aus dem Abendland wollen es ganz genau wissen. Wieso heißt das Restaurant Riads, obwohl es sich nicht um ein saudi-arabisches, sondern libanesisches Lokal handelt? Könnte es sein, dass die Dame in den königlich-orientalischen Gewändern auf dem Gemälde an der Wand diesen Namen trägt? Auf die Frage, ob Riad ein Frauenname sein könnte, zuckt der Wirt leicht zusammen. Nein sagt er, bestimmt nicht. Zum einen heiße er Riad, und zum anderen bedeute dieses arabische Wort so viel wie Paradies.
Die Herren aus dem Abendland verstummen, beugen sich über die Mittagskarte, und da läuft ihnen auch schon das Wasser im Mund zusammen. Von Hummus bis Tabouleh wird alles angeboten, was die levantinische Küche zu bieten hat. Masaa heißen diese Vorspeisen hier. Hinzu kommen Hauptgerichte für Vegetarier sowie Fleisch- und Fisch-Liebhaber. Mittags wird sogar ein Menü zum günstigen Preis von 7,50 Euro angeboten.
Eben dies wählen die beiden Herren aus dem Abendland: Je drei Masaa, bei denen sich sowohl die gebratenen Kartoffeln wie auch der Petersiliensalat, das Auberginenpüree und alle anderen Leckereien als perfekte Appetitanreger entpuppen. Die paprika-würzigen Lammwürstchen auf Rauke-Salat und die aromatisch gewürzten Falafeln sind würdige Hauptgänge, zu denen ein cremiges Airan-Joghurtgetränk (2Euro) ganz hervorragend passt.
Zum Paradies ist es jetzt nur noch wenige Schritte weit, die die königliche Dame auf dem Bild zurücklegen müsste, indem sie zu den Herren hinabsteigt. Da sie das nicht tut, nehmen die Abendländer genügsam vorlieb mit einem süßen Happen Kokos-Reiskuchen und zwei Tassen Espresso. Und ihre Blicke wandern zum Regal gegenüber, auf dem zahlreiche Weinflaschen bereitliegen und weiterführende paradiesische Genüsse verheißen. Ronald Gutberlet

Essen + Trinken / Sommer 2003

Ein Tipp vorweg: Sollte Ihnen der Kellner den Blick in die Dessertkarte verweigern, weil er Ihnen zum Nachtisch lieber ofenfrisches Gebäck (Teller 7 Euro) servieren möchte – hören Sie auf ihn! Wir jedenfalls haben es keine Sekunde bereut, seinem Befehl widerstandslos Folge geleistet zu haben. Möglicherweise hätten wir uns ja anders verhalten, wenn bis dahin nicht schon alles gestimmt hätte. Aber bereits die Mesaa (gemischte Vorspeisen, Teller 8 Euro, einzeln je 2 Euro) hatten in diesem libanesischen Bar-Restaurant nahe der Musikhalle überdurchschnittliches Niveau, die geschmackvoll dekorierten Hauptgerichte waren dann keinen Deut schlechter. Die Dorade vom Grill (12,50 Euro), der zarte Lammlachs beduinischer Art (13,50 Euro), die Entenbrust (14 Euro) – alles ganz ausgezeichnet, nicht zuletzt wegen der fein abgeschmeckten Saucen (mit Sesam beziehungsweise Joghurt und Minze sowie Datteln und Orangen). Für Essen dieser Qualität hat man woanders schon deutlich mehr bezahlt. Und weil auch die Atmosphäre stimmt – gemischtes Publikum, ansprechendes, unaufdringliches Interieur -, können wir nicht umhin, dem „Riads“ bereits ein Dreivierteljahr nach seiner Eröffnung unter den orientalischen Restaurants in Hamburg den ersten Platz zuzuordnen. jmö


Essen + Trinken / Sommer 2004

„Der Gerechte blüht wie die Palme, wie die Zeder des Libanon wächst er empor“, heißt es im Psalm 92, Vers 13. Zedern gibt es inzwischen nicht mehr so viele, aber Gerechte wachsen sicher immer noch empor. Einer von ihnen hat festgestellt, dass es im höchsten Maße ungerecht wäre, den Hamburgern die köstliche arabische Küche vorzuenthalten. Er errichtete seine Zelte gegenüber der Musikhalle, strich die Wände in sanftem Sandbraun und brachte Lampen an, die ein raffiniertes Schattenmuster werfen.
Bei den Mezze (sechs Schälchen für 8,50 Euro) werden wie immer viel zu viele Fladenbrotstückchen mit Petersiliensalat, Paprikamus oder auch Hummus in den Mund geschaufelt. Die Hauptgerichte essen wir trotz erster Sättigungserscheinungen jedoch nach dem ersten Kosten ohne viele Umstände bis zum letzten Reiskorn auf. Sowohl das zarte Lammfilet (16 Euro) als auch „Mansaf“, ein jordanisches Nationalgericht aus Lammfleisch auf Reis mit Pistazien und Jogurtsauce (14 Euro), waren perfekt durchgegart und vertrugen sich ausgezeichnet mit der pikanten Sauce und dem Reis. Dazu wurde ein weicher, gehaltvoller 2001er Ksara Prieure (19 Euro die Flasche) aus der Bekan-Ebene gereicht, der eine leicht fruchtige Note hinterließ.
Ein herzliches shakran allen Gerechten dieser Welt! fo

 

RIADs Restaurant

Inh. Hassan Khoder
Johannes-Brahms-Platz 7
20355 Hamburg
Telefon: +49 (040) 35716923

                                                                                                                                  

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